Ein gewachsener Verein mit Tradition und Visionen

 

Chronik des Schützenverein Bobenheim-Roxheim 1972 e.V.

 

Schon Anfang der 1960iger Jahre gab es in Bobenheim-Roxheim viele aktive Sportschützen, die in benachbarten Schützenvereinen und Schützengesellschaften wie z. B. Bad Dürkheim, Gerolsheim, Grünstadt, Frankenthal oder Ludwigshafen ihrem Hobby, dem Sportschießen nachgingen.

Um Ihren Sport in heimischer Umgebung ausüben zu können, trafen sich am 20.04.1972 im Flughafenkasino Worms 14 schießsportbegeisterte Mitbürger um einen Schützenverein zu gründen.

 

Folgende Gründungsmitglieder sind im Gründungsprotokoll namentlich genannt:

 

Guthy Reinhold ( t ), Stöber Horst ( t ), Hemer Rolf ( t ), Storr Manfred ( t ) Kapper Helmut, Uhl Leo ( t ), Kloos Theo ( t ), Vettermann Georg ( t ) Knerr Roland ( t ), Vettermann Walter ( t ), Lauer Willi ( t ), Zauchner Gerhard, Meinhardt Wilfried ( t ), Zipperer Peter

 

Aus dem Kreis der Anwesenden wurden folgende Personen in den Vorstand berufen:

 

1. Vorsitzender: Kloos Theo

2. Vorsitzender: Uhl Leo

Schriftführer/Geschäftsführer : Lauer Willi

Kassenwart: Zauchner Gerhard

Revisoren: Kapper Helmut, Vettermann Georg

 

Schon am 18.05.1972 trafen sich die Mitglieder des Vorstandes mit den Sachverständigen des Pfälzischen Sportschützenbundes, um eine Vereinssatzung zu erarbeiten und über die Erstellung einer Schießanlage zu beraten.

 

Am 20.07.1973 erfolgte die Genehmigung der Vereinssatzung durch das Amtsgericht Ludwigshafen (BL. 12-16, Beschluss Bl- 5,8). Eine Neufassung der Satzung trat am 15.07.1988 in Kraft.

 

Laut Satzung ist der Schützenverein Bobenheim-Roxheim 1972 e. V. politisch und konfessionell ungebunden und bezweckt die Pflege und Ausübung des Schießsportes. Der Verein verfolgt unmittelbar und ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Um dem erstrebten Ziel, dem Bau einer Schießanlage näher zu kommen und in den Genuss von Zuschüssen aus dem Goldenen Plan zu gelangen, mussten 1973 folgende Vereinsbeiträge erhoben werden:

 

Aufnahmegebühr für Erwachsene DM 50,--

Jahresbeitrag für Erwachsene DM 36,--

Jahresbeitrag für Schüler und Jugendliche DM 18,--

Eine Aufnahmegebühr für Jugendliche entfiel.

 

Schon im Jahr 1974 bemühte sich die Vereinsführung um die Planung einer Schießanlage und um einen entsprechenden Geländeerwerb. Um den Schießsport ausüben zu können, musste man sich aber vorerst mit einem Provisorium zufrieden geben.

 

Dankenswerterweise und in sportkameradschaftlicher Verbundenheit stellte der SV Bobenheim-Roxheim 1914 sein altes Vereinsheim den Schützen aus Bobenheim-Roxheim kostenlos zur Verfügung. Einzige Bedingung: Die Schützen müssen dem SV Bobenheim-Roxheim 1914 beim Abriss oder Umbau des alten Vereinsheimes einen Lastwagen unentgeltlich bereitstellen.

 

Nach verschiedenen kleinen baulichen Veränderungen, die in Eigenhilfe erfolgten, konnte im Januar 1974 auf 6 Luftgewehr bzw. Luftpistolenständen der Schießbetrieb aufgenommen werden.

 

Schon 1975 führte der Schützenverein aus Anlass der 1200-Jahrfeier der Gemeinde Bobenheim-Roxheim sein erstes Preisschießen durch, dessen Reinerlös in Höhe von DM 300,-- den vier örtlichen Kindergärten zu gleichen Teilen zur Verfügung gestellt wurde.

 

Problematisch erwies sich die Suche nach einem geeigneten Baugelände, das nach Größe und Lage zur Erstellung einer Schießanlage Verwendung finden konnte.

 

Aufgrund verschiedener Angebote, u.a. “die Gänseweide”, eine ausgebeutete Sandgrube an der B 9 zwischen Roxheim und Frankenthal oder dem ehemaligen Müllplatz der Gemeinde Bobenheim, entschied man sich für das Gelände in der Gemarkung “In den Sandäckern” im Ortsteil Bobenheim.

 

In einem Erbbaurechtsvertrag überließ die Gemeinde Bobenheim-Roxheim das 12.400 qm große Gelände bei einem Pachtzins von 4 Pfennigen pro qm dem Schützenverein für bauliche Zwecke.

 

Mittlerweile waren unter Federführung von den Schützenbrüdern Leo Uhl, Architekt und Franz Ahl, Architekt und Roland Knerr, Bauingenieur die Planungen der Schießanlage soweit gediehen, dass eine Bauvoranfrage an die zuständige Behörde eingereicht werden konnte. Aber erst nach 1 1/2 jähriger Wartezeit erfolgte die Genehmigung des geplanten Bauvorhabens.

 

Aus finanziellen Gründen sollte der Schießstandbau aber in einzelnen Bauabschnitten erfolgen, da weitere Belastungen wie Stromversorgung, Brauchwasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Telefonanschluss, Aufschüttung eines Lärmwalles, Begrünung des Geländes u.v.m. vom Verein getragen werden mussten.

 

Am 01.04.1978 konnte der 1. Spatenstich für die Verwirklichung des 1. Bauabschnittes (Bau eines Clubhauses incl. 9 LG/LP-Stände) vorgenommen werden.

 

Durch Zuschußbewilligungen des Landkreises Ludwigshafen, der Gemeinde Bobenheim-Roxheim und bei einem Eigenkapital von insgesamt DM 6.900,-- konnte am 23.03.1979 mit dem Bau begonnen werden. In relativ kurzer Zeit war am 10.08.1979 dank der freiwilligen Mithilfe zahlreicher Vereinsmitglieder der Rohbau vollendet und im Frühjahr 1980 die gesamte Baumaßnahme abgeschlossen, so dass am 19.08.1980 wegen Rücktritts des 1. Vorsitzenden Theo Kloos die erste Generalversammlung im eigenen Hause einberufen werden konnte.

 

An dieser Stelle sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich fünf Vereinsmitglieder uneigennützig zuerst für DM 25.000,--, später nochmals für DM 75.000,-- für den Verein verbürgten und dadurch die 1. Baumaßnahme (Kostenpunkt: DM 173.000,--) vorfinanzierten. Insgesamt mussten 6.000 freiwillige Arbeitsstunden von den Vereinsmitgliedern erbracht werden.

 

Schon am 20.05.1981 wurde in einer außenordentlichen Mitgliederversammlung über den weiteren Ausbau der Schießanlage und Vollendungen des 2. Bauabschnittes beraten. Das Vorhaben umfasste den Bau von 10 Sportpistolenständen, 12 Kleinkaliberständen und einen Stand für die laufende Scheibe (laufender Keiler).

 

30 Vereinsmitglieder befürworteten den Bau von Außenständen. Bei einer Bausumme von DM 518.000,-- konnten aber nur DM 335.000,-- bezuschussungsfähige Kosten in den Finanzierungsplan eingebracht werden. An Eigenkapital standen knappe DM 10.000,-- zur Verfügung. Die entstandene Finanzierungslücke musste wiederum durch Eigenleistung der Vereinsmitglieder geschlossen werden.

 

Getragen wurde das bauliche Unterfangen durch beträchtliche Zuschüsse, die dem Verein durch Gemeinde, Kreis und Land zuteil wurden.

 

Die Zuschüsse im Einzelnen:

 

Gemeinde Bobenheim-Roxheim DM 25.000,--

Landkreis Ludwigshafen DM 33.500,--

Land Rheinland-Pfalz DM 134.000,--

 

Die Verwirklichung des 2. Bauabschnittes wäre ohne den am 29.07.1987 im Alter von 44 Jahren verstorbenen Bürgermeister Wolfgang Fügen nicht möglich gewesen. Mit Vehemenz, Tatkraft, hervorragendem Fachwissen und auch mit Weitblick setzte er sich für die Belange des noch jungen Schützenvereins ein und hatte wesentlichen Anteil an der Aufwärtsentwicklung des Vereines.

 

Nach Planung von Leo Uhl, Architekt und unter der Bauaufsicht von Franz Ahl, Architekt wurde am 25.07.1983 mit dem Bau der Außenstände begonnen. Nach gesetzlicher Vorgabe musste die Baumaßnahme nach 24-monatiger Bauzeit abgeschlossen sein. Aber unvorhersehbare Schwierigkeiten, u.a. hoher Grundwasserstand, die frühere Verfüllung des Baugeländes mit Müll und Bauschutt, der Verlauf der Hochdruckleitungen der Ruhr-Gas-AG und beschwerliche Fundamentierungsarbeiten verzögerten die Bauvollendung beträchtlich.

 

So konnte erst nach mehr als dreijähriger Bauzeit Richtfest gefeiert werden.

 

Die Abrechnung des 2. Bauabschnittes erfolgte am 20.11.1986, die Abnahme der gesamten Schießanlage am 06.12.1987 durch die zuständigen Behörden.

 

Am 11.06.1988 wurde im Beisein von Landrat Dr. Bartholomé und Bürgermeister Albert Reiner die neue Schießanlage in Betrieb genommen.

 

Nach fast 9jähriger Bauzeit ging ein langgehegter Wunsch der Bobenheim-Roxheimer Schützen endlich in Erfüllung. Neben den eigentlichen Bauarbeiten mussten aber noch viele andere notwendige Arbeiten getätigt werden.

 

zum Beispiel:

1979 - Begrünung und Rekultivierung des Schießgeländes

1980 - Verlegung der Stromversorgung und des Telefonanschlusses

1987 - Verlegung einer 860 Meter langen Brauchwasserleitung, Schaffung von Parkplätzen

 

Gesamtbilanz der Bautätigkeit von 1979 bis 1988

 

1. Bauabschnitt DM 173.000,--

2. Bauabschnitt DM 518.000,--

Verlegung der Brauchwasserleitung DM 82.000,--

Teuerungsrate 1979 - 1988 ca. 30 % DM 238.000,--

Summe total DM 1.011.000,--

 

Verschuldung des Vereins am 11.06.1988 in Bezug auf das erschaffene Vereinsvermögen: 3,46 %

 

Finanzielle Verbindlichkeiten am 01.01.1992: DM 10.000,--

 

Von Vereinsmitgliedern erbrachte Eigenleistungen: 25.000 Arbeitsstunden

 

Zum heutigen Stand schuldenfrei mit Rücklagen für Reparaturen